GEIZ IST GEIL !!!??? - NICHT beim Hundekauf
oder: Augen auf beim Welpenkauf
Immer häufiger hört man als Züchter bei Nachfragen nach dem Welpenpreis den Satz:
"Ich brauche aber keine Papiere."
Das Ganze wohl in der Hoffnung, der Welpe koste dann weniger. Viele Leute meinen wohl die Ahnentafel sei eine unnötige Beigabe, die sowieso in der Schublade verschwindet. Sie ist aber wesentlich mehr.
Sie ist eine Garantie dafür einen Welpen zu erwerben, der nach den strengen Vorgaben des DCLH e.V./VDH gezüchtet wurde. Eine Versicherung, daß die Zuchttiere sowohl vom Exterieur, Typ und vor allem vom Wesen, Charakter und Gesundheit (z.B. HD!!!) überprüft und als für die Zucht geeignet eingestuft wurden. Eine Garantie auf die korrekte Einhaltung der Bestimmungen zum Schutz der Zuchttiere, speziell der Hündinnen, die unter anderem den frühesten Zeitpunkt der ersten Belegung, als auch die zeitlichen Abstände zwischen den Würfen, regeln. So wird ein Missbrauch der Hündinnen als "Gebärmaschine" vermieden.
Ebenso werden die Gegebenheiten überprüft, ob überhaupt die Bedingungen für die Aufzucht von Welpen vorhanden sind (z.B. Räumlichkeiten, Außenanlagen, Kenntnisse des Züchters, etc.). Denn einen Wurf zieht man nicht "mit Links", mal so nebenbei auf.
Warum wohl "züchten", besser vermehren, manche Leute Welpen ohne Papiere ? Vielleicht, weil ihre Hündin nicht den Mindestbestimmungen genügt, z.B. auf Grund von Wesensfehlern - ängstlich, aggressiv; kranke Hüften, Gebissfehler oder weil sie keine Lust haben, weite Fahrten zum passenden Deckrüden zu machen und lieber den Rüden "um die Ecke" nehmen, ohne Zuchtzulassung.
Womöglich bekommen die Käufer gar einen Mischling ? Ein Laie sieht einen gelb-roten wuscheligen Welpen mit mehr oder weniger Maske und meint, das sei ein Leonberger. Man sieht dies gut am Beispiel der Berner Sennenhunde, die auch reichlich "schwarz gezüchtet" werden. Man sieht kaum noch kräftige, typvolle Tiere unterwegs, allenfalls die Farben lassen noch die Rasse erahnen. Aber Hauptsache billig.
Der Unterhalt eines solchen "preiswerten" Hundes ist später derselbe, wie der eines Welpen vom DCLH - Züchter. Also warum nicht ein bisschen länger sparen, die Vorfreude geniessen, verschiedene Zuchtstätten besuchen, sich informieren und dann, voll Stolz, eines Tages den Welpen in Empfang nehmen.
Dann stehen einem auch die Türen offen an Veranstaltungen des DCLH teilzunehmen, z.B. Wanderungen, Sommerfeste, Junghundetage oder auch Ausstellungen. Dort gibt es viele Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen und möglicherweise Wurfgeschwister seines Hundes zu sehen. Ausserdem veranstalten viele Züchter Welpentreffen ihrer Würfe oder auch Sommerfeste, auf denen man sich trifft, klönt, Erfahrungen austauscht, einfach Spass hat.
All das wird es bei "Vermehrern" kaum geben, denn da geht es nur darum, Welpen auf den Markt zu bringen und zu verkaufen, billig und schnell produziert, ohne jegliche Kontrolle. Womöglich werden sogar planmäßig Mischlinge in die Welt gesetzt (die sind ja soooo gesund ... ).
Liebe Welpeninteressenten, lasst Euch nicht für dumm verkaufen. Denkt nach, überlegt, was und wen ihr unterstützen wollt, schon im Interesse der Hunde.
Rahel Schale
Leonberger vom Löwengarten